Landesverband der Volkshochschulen übernimmt landesweite Koordinierung von Erstorientierungskursen für Schutzsuchende

Kategorien: Allgemein

Pressemitteilung vom 06.04.2023

Der Landesverband der Volkshochschulen von NRW steuert seit 1. April die neue landesweite Zentralstelle für Erstorientierungskurse (EOK). Die vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) geförderten Kurse unterstützen Schutzsuchende dabei, sich möglichst schnell in Deutschland zurechtzufinden und Grundkenntnisse der deutschen Sprache zu erwerben. „Die Anerkennung als EOK-Zentralstelle bestärkt die Volkshochschulen in ihrem Engagement für Integration und in ihrer Rolle als Bildungspartner vor Ort und auf Landesebene“, sagt Celia Sokolowsky, Vorstandsvorsitzende des vhs-Landesverbandes.

NRW-Integrations- und Flüchtlingsministerin Josefine Paul erklärt: „Die Erstorientierungskurse stellen ein niedrigschwelliges und kostenfreies Angebot dar für Personen, die unmittelbar nach ihrer Ankunft in Deutschland hierfür besonderen Bedarf haben. Sie sind damit ein erster und wichtiger Baustein beim Zugang zu Integrationsmöglichkeiten. Ich bin froh, dass wir mit dem Landesverband der Volkshochschulen von NRW einen zuverlässigen und sehr engagierten Träger für die Koordinierung der EOK haben. Wichtig ist aber auch, dass das Angebot der EOK den weiterhin steigenden Zugangszahlen von Asylsuchenden angepasst wird, um ein möglichst bedarfsdeckendes Angebot zu haben. Hierfür bedarf es weiterer Mittelaufstockungen durch den Bund.“

Als Zentralstelle wird der vhs-Landesverband künftig das gesamte EOK-Angebot in NRW koordinieren. Zu den Aufgaben gehört, die Kursträger auszuwählen, sie fachlich und konzeptionell zu unterstützen und die Bundesmittel zur Finanzierung der EOK weiterzuleiten. Darüber hinaus ermittelt die EOK-Zentralstelle den Kursbedarf vor Ort, akquiriert neue Kursträger und fördert die Vernetzung mit anderen relevanten Akteuren.

Volkshochschulen sind das größte Anbieter-Netzwerk von EOK in NRW. Im Jahr 2022 beteiligten sich 29 vhs an 39 Standorten. Sie boten rund 1.300 Geflüchteten die Möglichkeit, einen Einstieg in die deutsche Sprache zu finden und sich mit dem Leben in Deutschland vertraut zu machen – etwa dem Bildungs- oder dem Gesundheitssystem – und soziale Gepflogenheiten kennenzulernen. Die Kurse umfassen insgesamt 300 Unterrichtsstunden und finden vielfach in Sammelunterkünften statt. Ausdrücklich richten sie sich vor allem an Schutzsuchende, deren Bleibeperspektive unklar ist. Sie sollen dennoch schnell in der Lage sein, sich in Deutschland zu orientieren und zu verständigen.

Die Volkshochschulen in NRW begrüßen, dass das BAMF für die nächste Förderperiode ab Juli wieder mehr Mittel für EOK angekündigt hat. Aus vhs-Sicht sind die Kurse auch für Geflüchtete aus der Ukraine weiterhin unverzichtbar, beispielsweise um die Wartezeit bis zum Integrationskurs zu überbrücken. Und gerade in der ersten Zeit nach der Ankunft lässt sich das flexible Kurskonzept gut mit den oftmals schwierigen Lebensumständen vereinbaren.

Einrichtungen, die künftig selbst EOK anbieten möchten, können sich ab sofort an die Zentralstelle beim Landesverband der Volkshochschulen von NRW wenden und sich in einen Info-Verteiler aufnehmen lassen. Dazu genügt eine formlose E-Mail an zentralstelle-eok@vhs-nrw.de. Die Zentralstelle versendet an diesen Verteiler künftig Hinweise auf EOK-spezifische Veranstaltungen sowie Informationen zum Antragsverfahren, zur Administration und Durchführung der EOK.

Weitere Informationen unter

https://www.erstorientierung-nrw.de

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