Erster BNE-Fachtag des vhs-Landesverbands in Dortmund
Zum ersten BNE-Fachtag des Landesverbandes kamen am 3. April 2025 mehr als 100 Personen in der vhs Dortmund zusammen. Unter dem Titel „BNE für alle! Gemeinsam mit der Volkshochschule für die Gesellschaft von morgen“ fand ein fachlicher Austausch statt, der durch begleitende Programmpunkte angeregt wurde.
Einleitend gaben Stephan Straub (Direktor der vhs Dortmund) und Dr. Theresa Eckermann (stellv. Leitung des Umweltamts Dortmund) Einblick in das Geschehen vor Ort: In Dortmund arbeiten Umweltamt und Volkshochschule zunehmend zusammen, um die nachhaltige Entwicklung vor Ort voranzubringen. Die Volkshochschule kann mit ihren bürgernahen Bildungs- und Beteiligungsformaten und ihrem breiten Angebotsportfolio vielfältige Zugänge bieten, was seitens der Verwaltung sehr geschätzt wird.
Dieses Potenzial der Volkshochschule stand auch im Zentrum der Podiumsdiskussion. Hier ging es um die Frage, welchen Beitrag zur Verbreitung der Nachhaltigkeitsziele die vhs-Community landesweit leistet. Jiska Troppenz (Referentin im Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW) gab Einblick in die strategische Zielsetzung des Landes und betonte die wachsende Bedeutung der vhs in der BNE-Landesstrategie. Heike Maschner (Referatsleiterin im Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW) verwies auf die im novellierten Weiterbildungsgesetz formulierte BNE-Pflichtaufgabe der vhs und verwies auf die erkennbare Bereitschaft der Volkshochschulen, sich dem Thema der nachhaltigen Entwicklung aktiv anzunehmen. Celia Sokolowsky (Vorstandsvorsitzende des Landesverbands der vhs von NRW) verdeutlichte, dass die Volkshochschulen das Thema BNE vor allem als Chance begreifen, um auf unterschiedlichen Ebenen einen Beitrag zu leisten: BNE fließe gleichermaßen in die Personal-, Programm und Organisationsentwicklung ein. Sie werde als Querschnittsaufgabe verstanden, für die Verantwortliche der verschiedenen Programmbereiche an einem Strang ziehen.
Franz August Emde (Geschäftsführer der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW) betonte die gesellschaftlichen Konflikte, die mit nachhaltigen Entwicklungsprozessen einhergehen und innerhalb der vhs konstruktiv verhandelt werden können. In vhs-Kursen und Veranstaltungen begegneten sich Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen. Sie miteinander in Kontakt und in Austausch zu bringen, sei für die Entwicklung unserer Gesellschaft unabdingbar. Dabei betonte Emde insbesondere das Potential der Bürger*innenwerkstätten, die derzeit in einigen vhs erprobt werden.

Austausch über gute Praxis
Die anschließende Keynote von Prof. Dr. Ulrich Müller (PH Ludwigsburg) zielte darauf ab, die theoretische und politische Dimension der BNE um eine praxisnahe Betrachtung zu ergänzen: Nach einer Vorstellung wurden die Teilnehmenden im Rahmen einer Aufstellungsübung dazu aufgefordert, ihre eigenen Einschätzungen und Entwicklungsstände zum Themenkomplex BNE zu teilen. Die vollständige Präsentation inklusive zahlreicher Links zur weiterführenden Ressourcen kann hier heruntergeladen werden.
Im zweiten Teil der Veranstaltung stand der kollegiale und fachliche Austausch unter Teilnehmenden und NGO-Vertreter*innen im Zentrum: Während der Mittagspause boten diverse Stände neue Impulse. Neben den neuen Angeboten des Landesverbands (z.B. die BNE-Materialsammlung für vhs) standen dabei die spannenden Ideen externer Partner*innen im Fokus: Lehrmaterialien und Bildungsformate konnten an den Ständen von BNE-Agentur NRW, Eine Welt Netz NRW e.V., FEMNET e.V., Germanwatch e.V., OroVerde e.V., Vamos e.V. und Verbraucherzentrale NRW e.V. erkundet und Potentiale für neue Kooperationen ausgelotet werden.
Die sechs anschließenden Workshops ermöglichten einen vertieften Austausch zu unterschiedlichen Themen. Neben wertvollen Infos und Praxisbeispielen stand hier vor allem der offene Dialog im Mittelpunkt: Wo stehen die Volkshochschulen, wo wollen sie hin? Die gemeinsam erarbeiteten Ideen und Lösungsansätze wurden abschließend im Abschlussplenum vorgestellt und werden den Volkshochschulen und ihrem Landesverband über den Fachtag hinaus als Basis für neue Aktivitäten dienen.



