Für die Kommunen "von besonderem Wert"
Die NRW-Landesregierung hat die Neufassung der Landessstrategie „Bildung für nachhaltige Entwicklung – BNE in NRW 2030“ veröffentlicht. Darin sind nun auch die Volkshochschulen prominent adressiert. Insbesondere heißt es unter Punkt 5, „BNE in Kommunen“:
„BNE findet sich in zahlreichen kommunalen Nachhaltigkeitsstrategien wieder. Zudem haben der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städtetag Grundsatzpapiere verabschiedet, um BNE strukturell zu verankern.
Wichtige Akteurinnen dabei sind die 131 Volkshochschulen in NRW, die kommunal betrieben werden. Seit 2022 ist BNE als gesetzliche Pflichtaufgabe der Volkshochschulen in NRW im Weiterbildungsgesetz festgeschrieben. Da Volkshochschulen über stabile personelle und räumliche Ressourcen verfügen und regelmäßig in zivilgesellschaftliche Netzwerke und kommunale Bildungslandschaften eingebunden sind, sind sie für ihre Kommunen in Prozessen nachhaltiger Entwicklung von besonderem Wert. Als anerkannte Anbieterinnen der Erwachsenenbildung bieten sie die Möglichkeit, relevante Zielgruppen mit BNE zu erreichen.“
Damit bestätigt die Nachhaltigkeitsstrategie des Landes das Selbstverständnis der Volkshochschulen in NRW, als gesetzlich verankerte Weiterbildungszentren der Kommune zunehmend auch als kommunale BNE-Zentren zu wirken und wahrgenommen zu werden.
Im Rahmen des BNE-Projekts beim Landesverband haben beteiligte Volkshochschulen dazu ein Positionspapier entwickelt, das folgende Zielvorstellung umfasst:
„Entsprechend ihrer gesetzlichen Pflichtaufgabe macht die vhs Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) zu einem grundlegenden Prinzip ihrer Bildungsarbeit, verankert sie in allen Programmbereichen und unterstreicht damit ihr Potenzial, das kommunale BNE-Zentrum zu sein.
Die Mitarbeitenden, Dozent*innen und Teilnehmenden leben die Prinzipien der Nachhaltigen Entwicklung und tragen sie in alle Bereiche, Prozesse und Veranstaltungen ihrer vhs. Als nachhaltige Orte inspiriert die vhs Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln und ermöglicht es ihnen, verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen. Mit ihrer inklusiven Ansprache und einer barrierefreien Gestaltung der Lernorte bietet sie Zugang für alle.
Auch in ihrem Umfeld fördert die vhs die nachhaltige Entwicklung: In Kooperation und auf Augenhöhe mit verschiedenen gesellschaftlichen Akteuren initiiert, begleitet und unterstützt sie lokale Transformationsprozesse. Die vhs agiert dabei als Kontakt und Vermittlerin zwischen Zivilgesellschaft, Verwaltung, Politik und Wirtschaft.“
Der Landesverband freut sich, dass die Landesregierung das Potenzial der Volkshochschulen für eine nachhaltige Transformation der Gesellschaft anerkennt und wertet dies als großen Erfolg, der auch durch die engagierte Mitwirkung im Fachforum Nachhaltigkeit NRW erzielt werden konnte. Das Bündnis führender nordrhein-westfälischer Nichtregierungsorganisationen hatte im Januar 2024 einen Zehn-Punkte Katalog für die Weiterentwicklung der NRW-Nachhaltigkeitsstrategie an Oliver Krischer, Landesminister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr, übergeben. Der vhs-Landesverband hatte sich insbesondere dafür stark gemacht, dass „Bildung für Nachhaltige Entwicklung in der gesamten Bildungskette“ berücksichtigt wird.
Der Landesverband sieht sich durch die Landessstrategie dazu ermuntert, seine Aktivitäten fortzusetzen, um BNE noch stärker in der Programm- und Organisationsentwicklung der Volkshochschulen zu verankern.
Die Landessstrategie „Bildung für nachhaltige Entwicklung – BNE in NRW 2030“ ist hier veröffentlicht.