Offen, zugänglich, ansprechbar – das sind Erfolgsfaktoren der Volkshochschulen. Da liegt es doch nahe, auf diese Weise auch neue Kursleitende zu gewinnen. Der Zweckverband „VHS vor Ort“ der Städte und Gemeinden Büren, Delbrück, Geseke, Hövelhof, Salzkotten und Bad Wünnenberg im Landkreis Paderborn bietet für Interessierte deshalb regelmäßig niederschwellige Info-Abende an. Der Titel: „Dozent*in bei der VHS werden: So geht’s!“
In Veranstaltungen an verschiedenen Standorten stellen sich die vhs und aktive Dozent*innen vor. Organisiert und moderiert wird das von Yvonne Friedelt. Als pädagogische Mitarbeiterin gehört sie seit September 2023 zum Team um Leiter Markus Krick. Zuvor war sie selbst als Kursleiterin im Programmbereich Sprachen tätig. Aus eigener Erfahrung weiß sie, welche Fragen die Menschen beschäftigen, die mit dem Gedanken spielen, selbst einen Kurs zu leiten. Diese Fragen werden beim Info-Abend im lockeren Gespräch behandelt. Das motiviert und ermutigt und soll zeigen, dass es gar nicht so schwierig ist, aus einer Idee einen Kurs zu formen.
„Der persönliche Kontakt ist das A und O“, sagt vhs-Leiter Markus Krick. Er und sein Team legen großen Wert darauf, mit den Kursleitenden in guter Verbindung zu sein. Gerade in der Corona-Zeit habe sich das als besonders wichtig erwiesen, um Dozentinnen und Dozenten trotz der Kursausfälle zu halten. Die Info-Abende sind aus Kricks Sicht ein gutes Format, um mit Interessierten persönlich in Kontakt und in Austausch zu kommen.
Und der Erfolg gibt ihm Recht: Mit jeder der bisher sechs Veranstaltungen ist die Zahl der Teilnehmenden gestiegen. Und ungefähr jede*r Zweite hat anschließend tatsächlich einen Kursvorschlag eingereicht. Zehn neue Kursleitende hat die vhs vor Ort auf diese Weise schon gewonnen.
„Wir stellen dar, wie groß der Spielraum für die Gestaltung eines Kurses ist“, erläutert Yvonne Friedelt. Bei den Info-Abenden zeigt sie Fotos aus Kursen, stellt Formate für Präsenz- oder Online-Angebote vor und spielt Audio-Aufnahmen ein. Darin schildern Dozentinnen und Dozenten ihr schönstes Kurserlebnis. „So wird es greifbarer“, sagt Yvonne Friedelt, die auch ihre eigenen Erfahrungen als Kursleiterin teilt. Natürlich geht es auch um formale Fragen: darum, welche Bildungsziele die vhs mit ihrem Angebot verfolgt, wie das Programm strukturiert ist und wie der Planungsprozess verläuft. Interessierte werden darüber aufgeklärt, was es als freiberufliche Kursleitung zu beachten gilt, insbesondere, wenn man die Tätigkeit nebenberuflich ausübt.
„Die meisten haben schon eine Idee im Kopf“, sagt Markus Krick. Und ist der Kontakt erst einmal hergestellt, können Kurskonzept und -zuschnitt im anschließenden Zwiegespräch mit den vhs-Mitarbeiter*innen ausgearbeitet werden. Um Kursideen einzureichen, hat die vhs außerdem einen Online-Bewerbungsbogen auf ihrer Website platziert. Plakatmotive unterstützen die Werbung um Kursleitende zusätzlich. Sie illustrieren die Bandbreite des Programms und des Bedarfs an Dozent*innen. Ob „Bewegungsenthusiast*in“ oder „Computerexpert*in“, ob „sprachbegabt“ oder „verrückt nach Kreativem“: „Entscheidend ist, dass jemand Lust hat, Leidenschaft und Wissen zu teilen“, sagt Markus Krick. „Für viele ist die Tätigkeit als Kursleitung auch eine willkommene Möglichkeit, um Gleichgesinnte kennenzulernen“, ergänzt Yvonne Friedelt. Der Spaß an der Sache stehe für die meisten Kursleitungen im Vordergrund. Die Honorarhöhe sei in der Regel zweitrangig. Was die vhs ihren Kursleitenden in jedem Falle bieten kann, sind Aufgeschlossenheit, tatkräftige Unterstützung und hohe Wertschätzung. Im Programmheft der VHS vor Ort heißt es: „Unsere Dozent*innen sind mehr als Unterrichtende: sie geben der VHS vor Ort ein Gesicht und stehen für Angebotsvielfalt, Kompetenz und Engagement.“
