Projekt „Weseler Alphabetisierung im Sozialraum“ startet
Mit dem Start des neuen Projektes WAS – Weseler Alphabetisierung im Sozialraum verstärkt die VHS Wesel ihren Einsatz für Menschen, die nur wenig oder gar nicht lesen und schreiben können. Erstmals bietet die VHS sozialräumliche Lerntreffs vor Ort in der Innenstadt und in der Feldmark an, spricht Betroffene und Mitwissende an und lädt zu offenen Angeboten ein, die lebenswelt- und alltagsnah sind.
Rainer Benien, VHS-Verbandsvorsteher und Beigeordneter der Stadt Wesel, sagt:
„Das Projekt ist klasse, um Menschen zu erreichen, die sonst eher nicht in eine Bildungseinrichtung gehen. Wir machen die Angebote da, wo sie gebraucht werden, zu den Themen, die die Menschen mitbringen und sie interessieren. Alphabetisierung macht mutig, selbstbewusst und unabhängig. Das Projekt zahlt voll auf die Ziele vom inklusiven Handlungskonzept ein, Angebote vor Ort in den Quartieren zu machen.“
Für Andreas Brinkmann, Direktor der VHS Wesel, sind neue Ansätze zur Lese- und Schreibförderung eine Herzensangelegenheit: „Das Projekt bereichert die Bildungslandschaft in Wesel weiter und schafft Grundlagen für gelingende Lernbiografien. Ich verspreche mir davon, dass wir ein breiteres Bewusstsein in der Stadtöffentlichkeit, bei Institutionen und Firmen erreichen.“
Lutz Schmidt und Claudia Schulz wurden über die finanzielle Förderung des Landes NRW für das Projekt neu eingestellt und verstärken ab sofort für die VHS die Zusammenarbeit mit dem bereits bestehenden „Weseler Netzwerk Lesen und Schreiben“ um den Bereich ortsnahe, aufsuchende und offene Angebote. Zu ihren zentralen Aufgaben gehört es, Fachpersonal in Bildungs- und Beratungseinrichtungen, Kindergärten, Schulen, Sportvereinen, Ärzt*innen usw. zu sensibilisieren, um Betroffene zu erkennen und zu unterstützen und regelmäßige offene Lern- und Beratungsangebote für Betroffene und Angehörige oder Freunde im Bürgerladen in der Feldmark sowie im Mehrgenerationenhaus Bogen in der Innenstadt umzusetzen. „Wir freuen uns auf ein spannendes Projekt und möchten gerne in Wesel mehr Bewusstsein schaffen und Ängste abbauen“ so Lutz Schmidt, der gemeinsam mit Claudia Schulz das Projekt betreut.
Etwa 6,2 Millionen Erwachsene können in Deutschland nicht ausreichend lesen und schreiben, um uneingeschränkt am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. In Wesel sind es runtergerecht rund 4.000 Menschen. Das Land NRW fördert das Alphabetisierungsprojekt mit 35.000 € über § 13a des Weiterbildungsgesetzes im Rahmen von Maßnahmen für regionale Bildungsentwicklung.