Neue Planungshilfe für digitale Ansprache gering Literalisierter
Die Volkshochschule Bochum war einer der Praxispartner im Projekt DiAnA der Universität Münster. Das Forschungsprojekt DiAnA – ein Akronym, das für „Ansprachewege der Alphabetisierung und Grundbildung in digitalen Räumen“ steht – verfolgte die zentrale Frage, über welche Wege gering literalisierte Erwachsene digital über Angebote der Alphabetisierung und Grundbildung informiert werden können. Ein Hintergrund war die Erkenntnis, dass die Mehrheit der gering literalisierten Erwachsenen trotz ihrer Lese- und Schreibschwierigkeiten regelmäßig digitale Medien in ihrem Alltag nutzt und so die Chance besteht, auf diesem Wege über Lernangebote zu informieren.
Unklar war allerdings zunächst, welche digitalen Medien gering literalisierte Erwachsene auf welche Art und Weise nutzen und wie diese konkret dabei unterstützen können, um die Zielgruppe auf Angebote der Alphabetisierung und Grundbildung aufmerksam zu machen und bestenfalls als Lernende zu gewinnen. Diese Forschungslücke bildete den Ausgangspunkt des Projekts. Es wurde im Rahmen der Nationalen Dekade für Alphabetisierung und Grundbildung mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.
Im Verlauf der dreijährigen Projektlaufzeit wurde digitales Nutzungsverhalten ebenso erhoben wie die Rahmenbedingungen des Anspracheprozesses. Das Projekt verfolgte nicht nur Forschungsziele, sondern auch Anwendungsziele, um einen Transfer der Forschungsergebnisse in die Fachpraxis zu gewährleisten. Hierzu wurden die Forschungsergebnisse zu Projektende in die DiAnA-Planungshilfe überführt.
Als Praxispartner war neben der vhs Bochum auch die gemeinnützige bobeq gGmbH („Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft in Bochum mbH“) involviert. Sie ist als offizielle Integrationskursträgerin anerkannt und führt vielfältige Maßnahmen im Bereich der Qualifizierung und Beschäftigungsförderung durch.
Elke Dietinger, Leiterin des Bereichs Schulabschlüsse und Grundbildung an der vhs Bochum, bewertet die DiAnA-Planungshilfe als hilfreiches Ergebnis auch für andere Volkshochschulen und deren Grundbildungsarbeit. Sie begleitete das Forschungsprojekt gemeinsam mit ihrer Kollegin Ute Vielhaber-Jesse, zuständig für sozialpädagogische Beratung und Alphabetisierung und stellvertretende Leiterin des Bereichs Schulabschlüsse.
Das Projektergebnis ist eine Planungshilfe, die hier abrufbar ist.
Hier geht es zur Internetseite des Projekts DiAnA mit weiteren Veröffentlichungen.
