Weiterbildung stärkt Zusammenhalt und Chancen in der Integration
20 Jahre Integrationskurs
Programm Tag 1 (18.11.2025):
Moderation: Klaus Hebborn, Präsident des Landesverbandes der Volkshochschulen von NRW
Musikalische Eröffnung durch Oxymoron
Grußworte
- Stadt Köln (N.N.)
- Kommunale Spitzenverbände NRW (N.N.)
Josefine Paul, Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen und
Souad Lamroubal, Autorin, Fachexpertin für Migration und Bildung und Moderatorin
In der Keynote von Prof. Dr. Andreas Zick steht die aktuelle politische Debatte rundum das Thema Migration und Integration im Fokus. Prof. Zick stellt die positiven Effekte der Zuwanderung auf die gesellschaftliche Entwicklung dar – sei es auf die kulturelle Vielfalt und die Innovationsfähigkeit einer offenen Gesellschaft, sei es auf das wirtschaftliche Wachstum und die Deckung des Fachkräftebedarfs oder auf die Stabilität der Sozialversicherungsbeiträge. Er geht ebenso auf die negativen Narrative ein, die derzeit vielfach den gesellschaftlichen Diskurs bestimmen, obwohl sie wissenschaftlich nicht fundiert sind.
Auf der Umsetzungsebene sind die Kommunen die wichtigsten Akteurinnen in der Integrationspolitik und in den Integrationsprozessen. Der (Weiter-)bildung bzw. den Volkshochschulen kommt hier eine besondere Bedeutung zu: Volkshochschulen sorgen nicht allein mit ihren Sprach- und Qualifizierungsangeboten für eine gelingende Integration. Sie bringen auch Menschen miteinander in Kontakt und können so der Fragmentierung der Gesellschaft entgegenwirken. Volkshochschulen unterstützen den gesellschaftlichen Diskurs über Zuwanderung und deren positive Effekte und wirken so rassistischen Narrativen entgegen.
Prof. Dr. Andreas Zick ist Direktor des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG), Professor für Sozialisation und Konfliktforschung an der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Bielefeld und wissenschaftlicher Leiter der 2023 gegründeten Konfliktakademie, ConflictA, an der Universität Bielefeld. Er forscht u. a. zu Vorurteilen, Rassismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, Radikalisierung und Extremismus sowie Migration und Akkulturation.
Anschließend: Souad Lamroubal im Gespräch mit Prof. Dr. Andreas Zick, Zeit für Nachfragen aus dem Publikum
Veganes Buffet im Foyer
In ihrem Beitrag fasst Prof. Dr. Christine Czinglar die aktuellen Forschungsergebnisse rund um sprachliche Förderangebote, insbesondere den Integrationskurs, ihre Rahmenbedingungen sowie ihre Wirkung zusammen. Aus wissenschaftlicher Sicht benennt sie neben den Erfolgsfaktoren auch Verbesserungspotenziale, insbesondere für Menschen mit geringer Grundbildung, die auf niedrigschwellige Angebote angewiesen sind. Sie hält ein Plädoyer für eine systematische und zielgruppenadäquate Deutschförderung zum frühestmöglichen Zeitpunkt nach Ankunft in Deutschland. Dabei sollen die mitgebrachten Kompetenzen der Zugewanderten, wie ihre Mehrsprachigkeit und ihre Schrifterfahrung, einbezogen werden.
Prof. Dr. Christina Czinglar ist Professorin für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören Deutsch als Zweitsprache, Zweitsprachenerwerb (im Vergleich zum Erstspracherwerb), Mehrsprachigkeit und die Alphabetisierung von Erwachsenen.
Anschließend: Zeit für Nachfragen
Diskussionsteilnehmende:
Dr. Marie Batzel (Amtsleiterin der Volkshochschule Köln sowie Vize-Präsidentin des Landesverbandes der Volkshochschulen von NRW)
Daniela Schneckenburger (Städtetag NRW)
Aslı Sevindim (Abteilungsleiterin der Abteilung „Integration“ im Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen)
Dr. Hans-Eckhard Sommer (Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge)
Dirk Strangfeld (Geschäftsführer Arbeitsmanagement, Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit)
Dass Deutschland ein Einwanderungsland ist, steht außer Frage. Das gilt im besonderen Maße auch für NRW. Damit Zugewanderte sich in Deutschland integrieren können, braucht es eine funktionierende Infrastruktur, die ihnen von Anfang an Chancen bietet, sich zu orientieren, Fuß zu fassen und ihre Potenziale zu entfalten und einzubringen. Eine zentrale Grundvoraussetzung ist die Möglichkeit, Deutsch zu lernen. Der bundesweite Integrationskurs bietet diese Chance seit nunmehr 20 Jahren. Für die Teilnehmenden und auch für die Träger vor Ort sind eine verlässliche Finanzierung und Koordinierung durch den Bund wichtige Erfolgsfaktoren.
Doch Integration umfasst mehr als den Erwerb von Sprachkenntnissen. Es geht darum, in den Kommunen solide Strukturen zu schaffen, die den Zugang zu (Weiter-)Bildung, beruflicher Qualifizierung und gesellschaftlicher Teilhabe ermöglichen. Die Podiumsdiskussion greift deshalb die Frage auf, welche konkrete Integrationsinfrastruktur notwendig und wirksam ist, um Zugewanderten den Weg in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt zu ebnen. Außerdem geht es um die Rolle, die Volkshochschulen durch ihre kommunale Verankerung und ihr lokales Angebot im Integrationsprozess erfüllen können.
Moderation: Souad Lamroubal
Klaus Hebborn, Präsident des Landesverbandes der Volkshochschulen von NRW
Ansprechpartnerinnen


Unsere Konferenz wird unterstützt von den kommunalen Spitzenverbänden Nordrhein-Westfalens



Die Volkshochschule Köln ist Mitveranstalter der Integrationskonferenz
