Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus widmet sich die vhs Aachen einer oftmals verdrängten Facette des Themas Flucht. Denn Boote, mit denen Geflüchtete unter Lebensgefahr unterwegs sind, verbinden wir zumeist mit dem Mittelmeer. Doch auch mitten in Europa ist eine maritime Migrationsroute entstanden: Von der französischen Nordküste aus wagen von Jahr zu Jahr mehr Menschen via Ärmelkanal eine riskante Überfahrt. Der Vortrag skizziert die Entwicklung dieser sogenannten Channel crossings. Der Politikwissenschaftler Dr. Thomas Müller analysiert die Bootspassagen als Folge einer Institutionalisierung von Rassismus in Form eines Grenzregimes, das gleichsam wie eine EU-Außengrenze im Kleinen funktioniert. Aufgezeigt wird, wie die Crossings nicht nur zum Gegenstand populistischer Kampagnen, sondern auch zu einem Feld transnationaler Solidarität wurden.